Passagiere im Kegelkeller

Eine Lokalstudie zur Passage in Neukölln mit der Singspiel- und Spezialitäten-Gesellschaft schindelkilliusdutschke
Neuköllner Oper, Berlin, 2007

Wer die „Passage“ in der Karl-Marx Str. 131 durchquert, läuft auf dem Dach einer unterirdischen, verfallenen Kegelbahn. Bereits 1909 in Nachfolge der „Thiel’schen Festsäle“ gebaut, hat die „Passage“ als Vergnügungslokalität mit Tanzsaal, Gaststätte, Kino und Kegelbahn bis heute eine lange und höchst lebendige Geschichte erlebt und geschrieben. Neben Kino-, Puppen- und Theateraufführungen, neben Fleischauktion, Möbellager und den verschiedensten spiritistischen, musikalischen, politischen und kulturellen Aktivitäten wurde im Keller auch gekegelt.
Gemeinsam mit der Trioformation schindelkilliusdutschke begeben wir uns hinab in eine vergangene Welt: von oben schallen noch Schritte, Stimmen und Geräusche einer geschäftigen Gegenwart auf die Überreste der seit Jahren stillliegenden Vergnügungsanlage. Hier unten hört und sieht man anders und Anderes. Im Staub der Geschichte, die ein bewegtes Jahrhundert lang durch die „Passage“ gegangen ist, werden wir selbst zu Passagieren auf einer Zeitreise, auf der die drei Musiker und Darsteller Gegenstände und Geschichten finden, denen sie Klänge und Musiken ablauschen.

Szenische Einrichtung: Bernhard Glocksin
Raum und Licht: David Reuter und Sabine Beyerle
Kostüm: Elena Zilinski

Mit:
Volker Schindel, Rainer Killius, Tobias Dutschke